Raum für neue Ideen
Die Bauprojekte „HOLZCUBES“ und „NEWTONPROJEKT“ verbinden die Vorteile des ökologischen Wohnens mit denen des Baugruppen-Konzeptes
Immer mehr Architekten arbeiten mit dem energiesparenden Baumaterial Holz. So auch die Architekten der Bauprojekte „Holzcubes“ und „Newtonprojekt“, die in den nächsten Jahren im Stadtquartier „Wohnen am Campus“ entstehen werden. Aber nicht nur das Baumaterial unterscheidet diese Projekte von anderen Häusern im neuen Wohnviertel, sondern sie werden durch Baugruppen realisiert. Wer viel mit entscheiden und außerdem das Portemonnaie schonen will, für den könnten die beiden Bauvorhaben gerade zur rechten Zeit kommen. Denn: Baugruppen sparen sich die Kosten für den Bauträger.
Warmes Raumklima
Architektonisch und energetisch warten beide Projekte mit interessanten Details auf. „Die Fassaden der drei viergeschossigen ‚Holzcubes‘ sind aus massivem Lärchenholz“, sagt Planer und Architekt Philipp Koch vom „Institut für urbanen Holzbau“. Eine weitere architektonische Besonderheit sind die stark auskragenden Balkone. Innen sorgen die ebenso aus massivem Nadelholz bestehenden 2,80 Meter hohen, holzsichtigen Decken für ein warmes Raumklima.
Maßgeschneiderte Grundrisse
Wenn es um die Grundrisse geht, sind die neuen Bewohner gefragt. „Jede Partei kann sich den Grundriss nach ihren Bedürfnissen maßschneidern lassen“, sagt Architekt Koch. So behaglich und individuell wie möglich sollen auch die Gärten und Kinderspielplätze gestaltet werden, die die Architekten ebenfalls gemeinsam mit den Bewohnern sorgfältig planen. Bezugsfertig sind die „Holzcubes“ mit insgesamt bis zu 24 Wohnungen zwischen 63 und 148 Quadratmetern nach aktuellem Stand Ende 2014. Die Initiatoren werben derzeit besonders um junge Familien und Personen über 50 Jahre. Die Quadratmeterpreise liegen zwischen 2.190 Euro für eine Erdgeschoss- und 2.680 Euro für eine Dachgeschossmaisonettewohnung.
Energiesiedlung
Während die Holzwürfel architektonisch eine expressive Handschrift tragen, ist die Architektursprache des „Newtonprojektes“ eher klassisch. Die sogenannte Plusenergiesiedlung mit insgesamt hundert Eigentumswohnungen im Passivhausstandard zeichnet sich durch eine Lärchenholzleistenverkleidung und großflächige Holzaluminiumfenster aus. Dass die Häuser mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen, dafür sorgt die Photovoltaik, die sich in Teilen in der Fassade befindet und Strom generiert. Gleichzeitig ist die Vorderseite aus Holzfertigteilelementen gedämmt und trägt gemeinsam mit modernster Haustechnik zu einer optimalen Energieeffizienz bei. Der Clou: „Der überschüssige Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und den Bewohnern vergütet“, sagt Architektin Iris Oelschläger von „Deimel Oelschläger Architekten“, die mit den Büros „dmsw“ und „zoomarchitekten“ die Energiesiedlung plant. Sie wollen überdies eine Ladestation für Elektro-Autos und EBikes einrichten. Der Preis für die 60 bis 140 Quadratmeter großen Wohnungen liegt bei durchschnittlich 2.350 Euro pro Quadratmeter.
Ein Jahr vor Baubeginn haben sich bereits elf Parteien zu einer Baugruppe für den ersten Bauabschnitt mit 40 Wohneinheiten zusammengeschlossen. Die Planer sprechen allen voran junge Familien an, aber auch ältere Leute mit Interesse für ökologisches Wohnen. Für beide Baugruppen werden noch Mitglieder gesucht.
Von Andreas Voigt