Baugemeinschaft Newtonprojekt feiert Richtfest
43 klimaneutrale Wohnungen im KfW 40 Plus-Standard fertiggestellt
Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Kein Wunder bei einem jährlichen Zuwachs von 50.000 Einwohnern – der Bedarf an Wohnraum ist immens. Baugemeinschaften können hier nicht nur entlastend wirken, sondern sind oft auch Pioniere im klimaneutralen Wohnungsbau. Das Newtonprojekt wurde durch eine Baugemeinschaft und mit Unterstützung des Architektenbüros Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft und zwei weiteren Architekturbüros als einheitlich gestaltetes Ensemble entwickelt. Nun ist das ambitionierte Projekt energetischer und sozialer Nachhaltigkeit fertiggestellt. Am 05.05.2017 feiert das Newtonprojekt Richtfest am Campus Adlershof, Newtonstraße 12.
Die drei Häuser des Newtonprojektes sind ein Beispiel für energieeffizientes Bauen und für den Einsatz erneuerbarer Energiegewinnung im modernen architektonisch anspruchsvollen Wohnungsbau. Die sehr hohe Bauqualität resultiert aus der detailgenauen Planung – das lohnt sich langfristig für die Baugemeinschaft, nicht nur bei den Unterhaltskosten. Die normalerweise anfallenden Aufwendungen für Vermarktung, Risikozuschläge und Bauträgermargen wurden durch die Planung als Baugemeinschaft deutlich gesenkt. Die so eingesparten Mittel konnten in Energietechnik und hohe Bauqualität investiert werden.
Der Wärmebedarf (Heizen, Duschen, Baden) wird gegenüber dem gesetzlichen Standard um bis zu 70 Prozent gesenkt. Dies wird unter anderem durch die Gestaltung der Holzfassade in Fertigteilbauweise und der hervorragenden Dämmung aus Zellulose und Holzweichfaser erreicht. Bei dem von Deimel Oelschläger Architekten entwickelten Haus 1 ist das verwendete nachhaltige Baumaterial übrigens zu 100% recyclingfähig. Als weitere Besonderheit besitzt das Gebäude einen Wintergarten mit integrierter PV-Fassade.
Das Newtonprojekt weist mit seinem Energiekonzept eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen auf und gilt damit als Modellprojekt für eine energieeffiziente Stadtentwicklung. Der Energiebedarf wird über Effizienzmaßnahmen deutlich reduziert und der Restbedarf an Strom und Wärme über regenerative Energien (Solarwärme u. -strom) gedeckt. Die PV-Anlage auf dem Dach und an der Fassade ist wichtiger Teil des intelligenten Klimakonzeptes.
Alle drei Häuser sind energetisch eng miteinander verbunden. So wird die im Haus 1 gewonnene Energie der PV-Anlage über ein internes Netz auf alle Wohnungen verteilt. Der überschüssige Strom wird in die Batteriespeicher eingespeist, überschüssige Wärme wird in das Fernwärmenetz der BTB eingespeist. Zudem gibt es Ladestationen für die Elektro-Autos und E-Bikes.
Dass klimaneutrales Wohnen und nachhaltige Konzepte zu einem Plus an Wohnqualität beitragen können, beweist die innovative Architektur von Deimel Oelschläger. „Der allen Wohnungen vorgeschaltete Wintergarten bietet nicht nur mehr Wohnqualität, sondern ist auch wichtiger Bestandteil unseres Klimakonzeptes. Er fungiert als Klimapuffer und als Wohnraumerweiterung – ganzjährig nutzbar, mit einer Orientierung nach Südwest”, erläutert Christoph Deimel von der Architekten Partnerschaft Deimel Oelschläger.
Die Konzeption des Wintergartens war Teil eines zum Vorhaben durchgeführten Forschungsprojektes. Gesucht wurde nach der ökonomischsten Lösung für einen Wintergarten, der als Klimapuffer die Energieeffizienz des Gebäudes steigert und ganzjährig frostfrei ohne zusätzliche Heizung auskommt. Erreicht wurde diese Anforderung durch die Ausführung beider zum Wintergarten gehörenden Fassaden im EnEV-Standard. Die im Wintergarten befindliche Innenfassade kann durch Faltwände fast vollständig zum Wohnraum geöffnet werden und bietet so mehr Wohnqualität.
Das gesamte Raumgefüge orientiert sich an dem Zusammenspiel von Wohnqualität in Verbindung mit Energieeffizienz – ohne faule Kompromisse. Das Konzept der Lüftungsanlage sorgt für eine hohe Raumluftqualität mit Wärmerückgewinnung und damit zu einem spürbaren Wohlbefinden in den Räumen. Selbst die Flure haben eine wichtige Funktion innerhalb der energetischen Planung. Sie dienen der flexiblen Verteilung der Lüftung für „dienende und bediente” Räume, das sorgt für eine hohe Raumluftqualität. Positiver Nebeneffekt: keine weiteren Heizflächen stören die Wohnraumgestaltung. Die benötigten Lüftungsgeräte sind in den Abhangdecken der Bäder installiert, Fort- und Zuluft wohnungsweise über die Fassaden realisiert.
Deimel Oelschläger Architekten-Partnerschaft
Der effiziente Umgang mit Ressourcen, Baustoffen und Energie ist die Mission des nachhaltigen und ökologischen Bauens von Deimel Oelschläger. So entstehen zukunftsweisende Gebäude, die sich durch das Zusammenspiel von hochwertiger Gestaltung, aktuellen technologischen Standards und einer weitblickenden Energiekonzeption auszeichnen. Doch nicht nur im öffentlichen Bereich schätzt man die Kompetenz des Büros. 2014 erhielten Deimel Oelschläger u.a. den Passive House Award und das Newtonprojekt die Auszeichnung für den KlimaSchutzPartner des Jahres 2015 Berlin.
Haus 1
Bauherr: Newtonprojekt GbR
Fertigstellung: 05.05.2017
Wohneinheiten: 12
Bgf: 1.440 m²
Geschosse: 4
Wohnfläche: 1.040 m²
Kosten 3.000 Euro / m²
Gesamtvolumen: 3,12 Mio. Euro
Förderung: KfW 40+ Effizienzhaus, DBU (Dt. Bundesstiftung Umwelt)
LP: 1-5
Architekt Haus 1: Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft
Arge Newtonprojekt: Deimel Oelschläger Architekten Partnerschaft, dmsw, ZOOMARCHITEKTEN
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