25 Jahre Röntgenquelle BESSY II zum Wohle der Gesellschaft
Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) feiert das 25-jährige Bestehen von BESSY II zusammen mit der internationalen Forschungsgemeinschaft
Als BESSY II im September 1998 in Berlin Adlershof in Betrieb ging, war dies ein Meilenstein im wieder vereinigten Berlin und gewissermaßen ein Startpunkt für die Erfolgsgeschichte Adlershof. Nach nur vier Jahren Bauzeit stand der Nachfolger der einst in Westberlin ansässigen ersten Berliner Synchrotronstrahlungsquelle (BESSY I) nun im Ostteil der Stadt. Heute ist die Röngenquelle ein Magnet für den wissenschaftlichen Austausch.
Jedes Jahr verzeichnet die Forschungsanlage mehr als 2700 Besuche von Messgästen aus aller Welt, die das spezielle Röntgenlicht für ihre Forschung nutzen. BESSY II hat Ergebnisse geliefert, die zu Durchbrüchen in vielen Forschungsgebieten geführt haben. Das Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB Berlin) feiert deshalb das 25-jährige Bestehen von BESSY II zusammen mit der internationalen Forschungsgemeinschaft.
BESSY II als Material-Entdeckungsmaschine
Die wichtigste Rolle spielen heute Experimente, um Materialien für eine klimaschonende Energieversorgung der Zukunft zu entwickeln.
Ob Solarzellen, Katalysatoren für grünen Wasserstoff, Batterien oder Quantenmaterialien – alles kann mit dem besonderen Röntgenlicht (auch Synchrotronstrahlung genannt) von BESSY II durchleuchtet werden. In den letzten Jahren hat das HZB Berlin mit seinen Partnern diese Untersuchungsmöglichkeiten deutlich ausgebaut.
In-situ- und operando-Messungen ermöglichen, dass die Forschenden live „zuschauen“ können, wie beispielsweise eine Batterie geladen oder entladen wird oder ein Katalysator arbeitet. Das hilft den Expert*innen, die Materialien weiter zu optimieren, so dass sie ihre Funktion noch effizienter erfüllen.
Planungen für die Zukunft von BESSY II
25 Jahre sind für das Helmholtz-Zentrum Berlin ein Ansporn, die Röntgenquelle weiterhin auf höchstem Niveau zu betreiben und die gesellschaftlich wichtige Forschung auch in Zukunft zu ermöglichen. Deshalb haben in den letzten Monaten die Arbeiten für ein umfassendes Upgrade zu BESSY II+ begonnen. Viele Komponenten des Beschleunigers und mehrere Experimentierstationen (Beamlines) werden dabei ertüchtigt und umgebaut, um noch attraktivere Forschungsmöglichkeiten für Wissenschaft und Industrie zu bieten.
Zudem haben die HZB-Expert*innen ein Konzept für eine Nachfolgequelle in Berlin-Adlershof erstellt, die diese wichtige Forschung auch über die nächsten Dekaden hinaus ermöglicht. Denn für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland ist eine leistungsfähige Synchrotronstrahlungsquelle im Bereich des weichen Röntgenlichts essentiell und sichert langfristig Arbeitsplätze.
Glückwünsche zum 25-jährigen Jubiläum von BESSY II
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung
„Ich gratuliere dem Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie zu 25 außerordentlich erfolgreichen Jahren seines Synchrotrons BESSY II. Die Lichtpulse des sogenannten Synchrotonlichtes erlauben Einblicke in wenige Nanometer dünne Schichten, wie sie für moderne Speichermedien oder Solarzellen verwendet werden. Damit bilden sie die Grundlage für viele Anwendungen in Wissenschaft und Wirtschaft. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diese Entwicklung stark gefördert und wird diese hochrelevante Forschungsinfrastruktur auch weiter unterstützen.“
Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Berliner Senat
„Ich gratuliere herzlich zum 25-jährigen Jubiläum von BESSY II und wünsche Ihnen für die nächsten Jahre spannende Experimente und großartige wissenschaftliche Durchbrüche, von denen wir als Gesellschaft alle profitieren dürfen. Bauen Sie weiter die Beziehung zur Welt und zur Öffentlichkeit aus und teilen Sie diese Begeisterung für die Forschung, die Sie betreiben. Wir brauchen Menschen wie Sie, die zeigen, wie wichtig Forschung im Alltag ist.“
Prof. Dr. Cornelia Denz, Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt
„Die Anwendung der Synchrotronstrahlung ist eine Erfolgsgeschichte – nicht zuletzt für die Metrologie. Die Forschung an innovativen Materialien für die Halbleiterindustrie, die Batteriefertigung oder die weltraumgestützte Astronomie kann so direkt in Wirtschaft und Gesellschaft transferiert werden. Ich freue mich daher auf die weitere strategische Zusammenarbeit zwischen dem HZB und der PTB sowie auf die zukünftigen Weiterentwicklungen von BESSY II zu BESSY III.“
Prof. Dr. Ulrich Panne, Präsident der Bundesanstalt für Materialprüfung und -forschung
„Herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Jubiläum! Die Partnerschaft mit unserem Institut ist von unschätzbarem Wert, denn das „hellste Licht Berlins“, das Sie uns zur Verfügung stellen, ist die unersetzliche Lichtquelle, die die Materialforschung vorantreibt und zu einem sichereren und grüneren Deutschland beiträgt. Mit BAMline werden wir weiterhin neue Erkenntnisse gewinnen und den Weg für transformative Entdeckungen ebnen.“
Prof. Dr. Jean Daillant, Generaldirektor der französischen Synchtronstrahlungsquelle SOLEIL
„Seit nunmehr 25 Jahren ist BESSY II ein Zentrum der Kreativität in der Beschleunigertechnologie und der Nutzung von Synchrotronstrahlung. In diesem beachtlichen Alter ist die Anlage immer noch ein dynamisches wissenschaftliches Zentrum mit beeindruckenden Beiträgen zur Energieforschung, zu Quanten- und Funktionsmaterialien und Gesundheit.“
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Pressemitteilung des Helmholtz-Zentrum Berlin vom 19.09.2023.