Bodenbelag mit Arztanschluss
Adlershofer Lösungen für Wohnungsautomation und Assistenzsysteme
Der Bedarf an altersgerechtem und generationenübergreifendem Wohnraum wächst und mit ihm das Interesse an Wohnungsautomation und Assistenzsystemen. Auch in Adlershof wird mit Systemen des Ambient Assisted Living gearbeitet, die zu Garanten für eine hohe Lebensqualität im Alter werden können.
„Die Wohnung der Zukunft wird sich bei Ausstattung und Standards deutlich verändern müssen“, meint der Berliner Architekt Klaus D. Krebs. Sie werde über Roboter- und Assistenzsysteme verfügen, um einer älter werdenden Mieterschaft ein selbstbestimmtes Leben in den vertrauten vier Wänden zu ermöglichen. Mit ihrem Projekt „Future Living Berlin“, in dem die Unternehmensgruppe Krebs mit der GSW Sigmaringen siebzig Wohneinheiten am Wissenschaftsstandort Adlershof errichtet, will sie zeigen, dass das mit bezahlbaren Mieten funktioniert. Die Lösung bestehe in der Verknüpfung der demographischen Aspekte mit Energieeffizienz und Elektromobilität und jeder Menge Informationstechnologie.
In dem bundesweit einmaligen Projekt sind niedrige Energiekosten die Voraussetzung, um die Assistenzsysteme bei einer normalen Miethöhe betreiben zu können. Personalisierte Ambient Assisted Living Systeme (AAL) erfassen Daten, werten sie aus und leiten sie an verbundene Anwendungen weiter. Als Beispiel nennt Krebs eine intelligente Zahnbürste, die Blutdruck und andere wichtige Werte messen und gleichzeitig per WLAN auf einem aktiven Spiegel darstellen kann. Kombiniert mit der Erinnerung an einzunehmende Tabletten bekommt der Mieter so seinen morgendlichen Check-up bereits im Badezimmer.
Krebs sieht darin einen Service, der sich den Bedürfnissen seiner Anwender anzupassen habe. Dieser sei frei, die Daten im Falle von gravierenden Abweichungen auch automatisch an den Hausarzt weiterleiten zu lassen. Eine Anbindung an das Gesundheitswesen bringt auch ein Sensorboden zur Sturzerkennung, der mit der geplanten Servicestation im Haus vernetzt sein soll. Um die Anwendung von AAL-Systemen voranzubringen, hat die Unternehmensgruppe Krebs zusammen mit Fraunhofer Einrichtungen und Fachfirmen die Entwicklung einer übergeordneten Plattform angestoßen. Sie soll Schnittstellen und Standards erarbeiten, aber auch Aspekte des Datenschutzes klären.
Mit kleinsten Energiemengen arbeiten die Assistenzsysteme, die Professor Alfred Iwainsky, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI), in einer Musterwohnung des Seniorenwohnheims Sunpark Neukölln zusammengestellt hat. „Energieautarke Schalttechnik für Beleuchtung und Heizung ist leicht und kostengünstig an die individuellen Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer anzupassen“, sagt der Physiker und Informatiker. Die drahtlose Einbindung vieler Komponenten, etwa von energieautarken Lichtschaltern oder Türöffnern, aber auch das Bauen und Umrüsten, intelligente Betten und Wassereinlaufsteuerung an der Badewanne, machen das Wohnen angenehmer und sicherer. „Sie senken die Betreuungskosten, aber auch wenn sich die Struktur einer Wohnung ändert“, erklärt er die Vorteile. Trotz dieser Pluspunkte beschränke sich ihr Einsatz noch auf Bürokomplexe, Flughäfen und Industriebauten. „Den Eingang in Pin Kliniken, Heime und Privatwohnungen müssen sie erst noch finden“, meint Iwainsky.
Von Klaus Oberzig für Adlershof Special