Neue Impulse an allen Ecken
Adlershof Projekt vermarktet weitere Flächen
„Der Hochtechnologiestandort Berlin Adlershof gewinnt stetig an Attraktivität und wächst auch künftig sehr dynamisch“, stellt Ute Hübener fest, „und wir von der Adlershof Projekt tragen dazu bei, dass dies auf sicherem Grund und Boden erfolgen kann“.
Die Managerin leitet Vertrieb und Marketing dieses Unternehmens, das sich als treuhändischer Entwicklungsträger des Landes Berlin um die Beschaffung und Vermarktung von freien und freigewordenen Flächen am Standort kümmert. „Wir haben ganz neue Flächen in der Vermarktung, parallel dazu wurden für freigewordene Liegenschaften in der Regel ohne Probleme Nachnutzer gefunden“, beschreibt sie diesen Prozess. Sie verweist dabei auf die in der Öffentlichkeit bekannt gewordenen Beispiele der Firmen Soltecture und Solon. Beide sind der Krise der Photovoltaik-Industrie zum Opfer gefallen, „was uns sehr weh getan hat“.
In den Ex-Solon-Gebäuden arbeitet inzwischen der IT-Dienstleister ATOS, den die Vorteile und die Ausstrahlung des Standortes zum innerstädtischen Umzug von Siemensstadt nach Adlershof veranlasst hatten. „Auch die modernen Gebäude von Solon passten zum Nutzungskonzept von Atos“, erklärt Karen Koske von der IKB Deutsche Industriebank AG, die den Umzug begleitet hat. Auch bei der ehemaligen Soltecture-Halle hat ein Eigentümerwechsel stattgefunden. Hier betreibt die Firma BEOS AG, die mit dem Assetmanagement betraut ist, die Vermietung an unterschiedliche Nutzer. „Die Nachfrage ist gut“, sagt Laura Busse, zuständige Projektleiterin der BEOS, „wir treffen auf genügend Interessenten, die gezielt in Adlershof suchen“.
Unter den potenziellen Erweiterungsflächen für den Hochtechnologiestandort spiele der ehemalige Rangierbahnhof Schöneweide, auch bekannt als „Gleislinse“, eine besondere Rolle, so Ute Hübener. Er gestatte die Erweiterung der bisherigen Areale nach Norden.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG werden auf 40 Hektar Gesamtfläche Grundstücke und Liegenschaften in unterschiedlichen Größenordnungen und Nutzungsprofilen aufbereitet und ab 2016 durch die Deutsche Bahn angeboten. Neben neuen Straßen und Plätzen wird der „Betriebsbahnhof Schöneweide“ der S-Bahn einen Zugang nach Westen erhalten und zum „zweiten S-Bahnhof für die Adlershofer“ hergerichtet, so Wolfgang Stahnke von der Deutschen Bahn. Die S-Bahn-Haltestelle Schöneweide solle überdies in absehbarer Zukunft zum Regionalbahnhof ausgebaut werden und die Gleisanbindung zum Flughafen BER und in die Berliner Innenstadt zusätzlich beschleunigen. Die neuen Areale von „Adlershof-Johannisthal“, wie die Gleislinse zukünftig heißt, sieht Stahnke als „Erweiterung des Adlershofer Spektrums um einen produktionsorientierten Gewerbestandort“, gewissermaßen als „handwerkliche und industrielle Werkbank innerhalb der Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien“.
Investoren mit kleinerem Flächenbedarf werden auf dem ehemaligen Werksgelände des Medizinischen Gerätebau Berlin am Segelfliegerdamm fündig. Hier gibt es eine Reihe von kleinen Grundstücken mit unterschiedlichen Zuschnitten. Und perspektivisch gibt es im Nordwesten des ehemaligen Flughafens Johannisthal ein weiteres Highlight. Dort warten rund 210.000 Quadratmeter des brachliegenden früheren Fabrikgeländes „Kühlautomat“ darauf, dass sie wachgeküsst und produktiv genutzt werden. Gemeinsam mit dem Berliner Senat sei man mit den Grundstückserben im Gespräch. Die gute Botschaft sei, freut sich Ute Hübener, „da oben wird sich was tun“.
Von Klaus Oberzig für Adlershof Special