Spatenstich für autonome Energieversorgung auf Graciosa
Azoreninsel installiert neues, vom Adlershofer Unternehmen Younicos konzipiertes Energiesystem
Mit dem ersten Spatenstich hat der Bau eines hocheffizienten Energiesystems auf der Azoreninsel Graciosa begonnen. Das mehrere Megawatt große System ermöglicht die Nutzung von bis zu 100 Prozent Wind- und Solarenergie. Es ist geplant, das System bis Ende 2015 in Betrieb zu nehmen.
Vertreter von Younicos sowie der Betreibergesellschaft Graciolica begingen gemeinsam mit dem Bürgermeister von Graciosa auf der mittelatlantischen Insel den symbolischen “ersten Spatenstich”. Die Zeremonie fand dort statt, wo bald das Herz des Energiesystems, ein vollautomatischer 2,6 Megawatt Batteriepark, errichtet wird. Außerdem werden zukünftig ein 4,5-Megawatt-Windpark, ein 1-Megawatt-Solarstrompark, intelligente Wechselrichter sowie das von Younicos entwickelte intelligente Energiemanagementsystem für sicheren und sauberen Strom sorgen.
Dieses vollkommen neuartige Energiesystem wurde vom Berliner Inselnetzexperten Younicos konzipiert, um eine reibungslose Stromversorgung ausschließlich aus Wind- und Solarenergie zu ermöglichen. Die Dieselgeneratoren, die bisher zwingend erforderlich waren, um die Stromqualität auf der Insel stabil zu halten, werden künftig nur noch als Back-up für Zeiten mit wenig Wind- oder Sonnenenergie benötigt.
James P. McDougall, CEO von Younicos: "Der Baubeginn dieses wahrhaft bahnbrechenden Systems unterstreicht das enorme Marktpotenzial, das darin liegt, teuren Dieselkraftstoff mit zunehmend günstiger erneuerbarer Erzeugung zu ersetzen. Graciosa zeigt deutlich, was die Kombination aus unseren hochentwickelten speicherbasierten Lösungen und innovativen Geschäftsmodellen ermöglicht: Wir liefern unseren Kunden auf ihre Bedürfnisse abgestimmte saubere Energiesysteme, die eine wirtschaftlich optimale Menge an konventionellem Kraftstoff ersetzen. Davon profitieren die Insulaner genauso wie externe Investoren. Und natürlich auch die Umwelt.”
Diese Investition steigert den Anteil erneuerbarer Energien auf der Insel von 15 Prozent auf 65 Prozent im Jahresdurchschnitt. Im Laufe von 20 Jahren können so 51 Millionen Liter Diesel und dadurch 134.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das summiert sich auf fast 30 Tonnen pro Einwohner.
Hintergrund
Die technische Abhängigkeit von der Stabilisierungsfunktion der Diesel- oder anderer thermischer Generatoren begrenzt typischerweise den Anteil der immer günstiger werdenden, aber fluktuierenden Wind- und Solarenergie auf Inseln von mehr als 1.000 Einwohnern auf ein Maximum von 15 bis 20 Prozent.
Andere Inselsysteme, die bereits höhere Anteile erneuerbarer Energien erreicht haben, sind entweder viel kleiner oder weiterhin von einer rotierenden Masse abhängig. Deswegen ist es überall dort, wo keine (natürliche) Wasserkraft vorhanden ist, nicht möglich auch nur kurzfristig bis zu 100 Prozent Wind- oder Sonnenenergie zu nutzen. Im Jahresdurchschnitt beschränken solche Systeme den Anteil von fluktuierenden Energiequellen auf 50 Prozent.
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