Erste Adresse für Analytik
Neues Kompetenz-Cluster in Adlershof
Der Initiativkreis „Analytic City Adlershof“ möchte Standortpartner, Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich Analytik vernetzen und ein international sichtbares Kompetenz-Cluster aufbauen. Die ersten Schritte sind bereits getan.
Die Analytik ist ein immer wichtiger werdendes Feld: Von der Suche nach Umweltgiften über neue Materialien bis zur Entwicklung medizinischer Wirkstoffe – ohne neue Analysetechniken und -geräte läuft nichts mehr. In Adlershof gibt es rund 100 Firmen und Forschungsinstitute, die in ihrem Teilbereich angesehene Spezialisten sind. Das Problem: „Das Kompetenz-Cluster Analytik ist bisher keinesfalls ausreichend sichtbar, es formiert sich gerade erst und selbst in Adlershof kennt es noch nicht jeder“, sagt Christine Wedler, Mit-Geschäftsführerin der ASCA GmbH Angewandte Synthesechemie Adlershof. „Die Sache ist auch nicht trivial, da hier sehr viele sehr unterschiedliche Methoden vertreten sind.“ Am Standort finden sich Anwendungen von der Material- und Umwelt- über die Prozessanalytik bis zur Biologie, Medizin und Lebensmittelchemie. Nahezu alle gängigen Analyseverfahren der Chromatographie, der Spektroskopie, der Oberflächen- und Strukturanalytik, der Mikroskopie sowie Sonderverfahren sind vertreten.
Hier bekannt machen, wer am Standort was anbietet, sich stärker vernetzen und die Kompetenz international zeigen sind Anliegen von Analytic City Adlershof. Dafür wurde im Oktober 2013 das erste Analytic-City-Forum veranstaltet. Forscher und Unternehmer konnten ihre Einrichtungen vorstellen und miteinander darüber diskutieren, welches Profil das Analytik-Netzwerk bekommen und wie es sich fachlich ausrichten soll. Unter den Teilnehmern waren ein Dutzend Adlershofer Hightech- und Analytikfirmen, aber auch Shimadzu Deutschland, der Wissenschaftliche Gerätebau Dr. Ing. Herbert Knauer oder der Industrieverband SPECTARIS. Außerdem renommierte Forschungseinrichtungen wie die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Helmholtz- und Leibniz-Institute, die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) sowie die Universität Potsdam.
„Das Forum hat verdeutlicht, dass die Analytikeinrichtungen eine stärkere Zusammenarbeit, etwa in gemeinsamen Projekten, aber auch bei der Geräteauslastung und dem Austausch von Ideen suchen. Außerdem geht es allen um eine erfolgreiche Vermarktung der analytischen Kompetenzen des Standortes“, erklärt Beate Mekiffer, Projektleiterin für Analytic City bei der WISTA-MANAGEMENT GMBH. Wedler ergänzt: „Sehr viele Unternehmen haben ihre eigene analytische Spezialisierung.“ Doch längst nicht jeder am Standort ahnt, welche analytischen Fragen er gleich um die Ecke lösen kann. „Durch das Netzwerk findet sich künftig viel schneller ein Ansprechpartner.
Und wenn Adlershof auch außerhalb des Standorts als Analytik-Hotspot wahrgenommen wird, ergeben sich vielleicht neue Kundenkontakte“, sagt Wedler. Basis dafür wird ein erweiterter Internetauftritt sein, über den sich Analytik-Spezialisten austauschen und vor allem Kooperationsgesuche und -angebote einstellen können. Angedacht sind zudem Workshops, Ausstellungen und ein Testlabor. „Diskutiert wird auch über einen Stammtisch und große Analytik-Veranstaltungen, die wir hierher holen möchten. Besonderes Interesse haben wir auch an der Ansiedlung neuer, innovativer Firmen, die unsere Analytic City erweitern“, so Mekiffer.
Einen ersten gemeinsamen Auftritt haben die Adlershofer im April bei der diesjährigen analytica, der internationalen Fachmesse für Instrumentelle Analytik, Labortechnik und Biotechnologie in München. Ein Schritt, um die „geballte Kompetenz des Standortes“, wie Mekiffer sagt, zu präsentieren. Ihr Fernziel: „Adlershof soll weltweit für Bildungs- und Lösungskompetenz in der Analytik stehen.“
Von Chris Löwer für Adlershof Special